Vor allem bei älteren Dielenböden aus massiven Holzdielen sind Fugen unvermeidbar. Mit den Jahren sinkt die Feuchtigkeit im Holz, und es kommt zum Schwinden. Je nach fachgerecht ausgeführter Montage entstehen hierbei unterschiedlich große Fugen.
Eine weitere Ursache für außergewöhnlich große Fugen ist ein ehemaliger Wasserschaden. Wenn sich Holzdielen mit Wasser vollsaugen, ist die spätere Kontraktion umso stärker ausgeprägt.
Auch wenn Fugen im Dielenboden normal sind, können große Fugenabstände zum echten Problem werden. Diese zerstören nicht nur das schöne Bodenbild, sie sind auch ein wahrer Dreckfänger und können im schlimmsten Fall zur Verletzungsgefahr werden.
Sollte man Dielenfugen füllen?
Es ist wichtig zu wissen, dass sich Holz je nach vorherrschender Jahreszeit und der damit verbundenen Änderung der Raumfeuchtigkeit ausdehnt oder zusammenzieht.
So kann es sein, dass dir der Fugenabstand in den trockenen Wintermonaten deutlich auffällt, während du diesen in den feuchten Sommermonaten kaum bemerkst. In diesem Fall sollte auf das Füllen der Fugen verzichtet werden, da eine Expansion ohne genügend Spielraum zu Spannungen und schlimmstenfalls zu verzogenen Dielen führen kann.
Auf der anderen Seite können Dielenböden auch dauerhafte Fugen entwickeln, welche zwar größer und kleiner werden, jedoch ständig vorhanden sind. Achte dabei auf den Fugenabstand in den heißesten und feuchtesten Sommermonaten, in denen dein Holz am stärksten geschwollen ist. Ist dieser Abstand groß genug, um einen Cent aufrecht in die Fugen zu stellen, ist es an der Zeit, deine Fugen zu füllen.
Die optimale Zeit, deine Fugen zu füllen, ist in den Sommermonaten. Auf diese Weise können sich zwar im Winter wieder kleine Fugen bilden, dies ist jedoch besser, als wenn sich Spannungen im Holz aufbauen.
Welche Methoden gibt es, um Dielenfugen zu füllen?
In diesem Artikel stellen wir dir die 3 gängigsten Methoden vor, um deine Dielenfugen professionell und fachgerecht zu füllen.
Dielenfugen mit Leisten füllen
Bei dieser Methode ist ein gewisses Equipment sowie Erfahrung notwendig. Die Leisten werden mit einer Tischsäge aus zur Holzart passenden Dielen geschnitten.
Eventuell hast du noch die ein oder andere überschüssige Diele übrig, alternativ kannst du auch eine Diele derselben Holzart kaufen und den bestehenden Farbunterschied mit einem Holzöl ausgleichen.
Schritt 1: Fugen vorbereiten
Meisten sind Fugen nicht komplett rechtwinklig oder haben je nach Position unterschiedliche Abstände. Bearbeite deine Fugen mit einem Dremel um gleichmäßig Breite und rechtwinklige Fugen zu erhalten.
Schritt 2: Leisten sägen
Nachdem deine Fugen die richtige Passform haben, gilt es an das Messen der benötigten Breite und Länge sowie dem Schneiden deiner Leisten aus einer Holzdiele.
Schritt 3: Leisten einkleben
Trage eine dünne Schicht Holzleim auf die Seiten der Leiste auf und drücke diese in die Fuge. Mit einen Gummihammer sollte jede Leiste so präzise wie möglich ausgerichtet werden. Überstehende Leisten werden im letzten Schritt begradigt.
Schritt 4: Schleifen und Farbe anpassen
Die Leisten können nun mit Schleifpapier und einem Schleifblock geschliffen werden. Dabei sollte man mit einer 40-Körnung beginnen und sich zu einer 120-Körnung Schritt für Schritt hocharbeiten. Anschließend kann der Boden mit einem farblich passenden Holzöl oder Hartwachsöl behandelt werden.
Dielenfugen mit einem Seil füllen
Größere Fugen können bestenfalls mit einem Seil gefüllt werden. Diese Methode wird häufig bei älteren Dielenböden verwendet, da sie sich gut an die rustikale Optik des Bodens anpasst.
Das Seil kann in der gewünschten Farbe gebeizt werden. Es sollte auf die Verwendung eines natürlichen Materials wie Hanfseil, Jute oder Baumwolle geachtet werden.
Schritt 1: Fugen reinigen
Entferne vorsichtig den festsitzenden Dreck in den Fugen. Bestenfalls wird dies mit einem Plastikwerkzeug gemacht, um mögliche Beschädigungen zu vermeiden. Anschließend können lose Verschmutzungen und Staub mit einem Staubsauger entfernt werden.
Schritt 2. Seil beizen
Bei der Auswahl des Seils sollte auf einen Durchmesser geachtet werden, welcher etwas größer als die Fuge ist. Das Seil kann in einem Eimer in der Wunschfarbe gebeizt werden und anschließen auf ein Stück Karton zum Trocknen gelegt werden.
Schritt 3. Fugen füllen
Für eine optimale Haltbarkeit kann etwas Holzkleber in die Fugen gegeben werden. Anschließend wird das Seil in die Fugen gedrückt, sodass ein bündiger Abschluss entsteht oder das Seil leicht unter der eigentlichen Dielenhöhe liegt.
Nachdem das Seil richtig positioniert ist, kannst du das Seil mit einem Klarlack behandeln, um eine harte Oberfläche zu erzielen. Dieser Schritt ist jedoch optional.
Dielenfugen mit Fugenfüller/ Fugenmasse füllen
Diese Methode eignet sich für kleinere Fugen. Hierbei kann es je nach verwendeter Fugenmasse zu Rissbildung kommen. Achte also auf einen qualitativen Hersteller.
Zudem ist die Haltbarkeit dieser Methode auf etwa 10 Jahre beschränkt. Danach verliert die Masse ihre Elastizität und es kommt zur erneuten Fugenbildung.
Schritt 1: Fugen reinigen
Die Fugen sollten ordentlich mit einem feuchten Tuch gereinigt werden. Sämtliche Rückstande und Verschmutzungen sollten entfernt werden, um einen optimalen Haftgrund zu gewährleisten.
Schritt 2: Dielen verfugen
Du kannst auf eine farblich passende Fugenmasse für Holz zurückgreifen oder dir mithilfe von Holzleim und Feinschliffmehl, welches im Verhältnis von 1:2 angemischt wird einen eigenen Fugenfüller herstellen.
Arbeite anschließend deine Fugenmasse mit vorsichtigen Fingerbewegungen ein. Auf diese Methode werden Lufteinschlüsse und freie Stellen minimiert was die Haltbarkeit verbessert.
Die Fugenmasse sollte leicht überstehen.
Schritt 3. Fugenmasse abschleifen und versiegeln
Wenn die Fugenmasse vollständig getrocknet ist, kann diese mit einer feinen Körnung (80 -120) Abgeschliffen und anschließend mit einem Klarlack versiegelt werden.
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Top Beitrag :D