Holzfassade Dämmen - Wahl des richtigen Dämmstoff und Aufbau

Holzfassade Dämmen - Wahl des richtigen Dämmstoff und Aufbau

Eine Fassadenverkleidung aus Holz ist eine beliebte Methode, die Optik sowie Isolation des Hauses zu erweitern. Nachdem man sich für die richtige Holzart sowie das passende Profil entschieden hat, geht es an den Unterbau.
 
Dafür haben wir dir bereits einen Artikel über den fachgerechten Aufbau einer Holzfassade geschrieben.
 
In diesen Artikel geht es um die richtige Dämmung, sodass sich auf Dauer der Preis der Fassade durch geringere Heizkosten und einen kühlen Sommer wieder bezahlt macht.
 
Wir sehen uns die geeigneten Dämmstoffe und deren Eigenschaften sowie den Aufbau der Unterkonstruktion mit Dämmung genauer an.
 
Holzfassade in der Montage
 

Der beste Dämmstoff für die Holzfassade

Den richtigen Dämmstoff gibt es so nicht. Die Wahl hängt größtenteils mit den gegebenen Faktoren der Hausart, dem Standort sowie der Beschaffenheit der Fassade zusammen. Doch wie man gleich sieht, gibt es einen klaren Trend zu zwei Materialien.

EPS (Polystyrol-Hartschaum) 

EPS auch als Polystyrol-Hartschaum bekannt ist mit etwa 60 % das am meisten verwendete Dämmmaterial für die Fassade.
 
Vorteile von EPS sind der geringe Preis, eine leichte Verarbeitung sowie ausgezeichnete Dämmeigenschaften. Zudem ist EPS so gut wie unbegrenzt haltbar.
 
Ein Nachteil dieser Dämmung ist die Entsorgung, welche seit 2016 als Sondermüll gilt. Zudem kann EPS nicht recycelt werden und muss nach seiner Lebenszeit „thermisch verwertet“ werden, wie es so schön heißt.
 
Entscheidet man sich für eine EPS-Dämmung, sollte man mit einer Dämmstärke von mindestens 12 cm rechnen. Der Preis für eine EPS-Dämmung in der Stärke von 10 - 20 cm liegt bei 7 - 15 € pro Quadratmeter.

Mineralwolle

Mir rund 25 % folgt die Mineral- oder Steinwolle. Die Wolle wird unter hohen Temperaturen zu praktischen Platten verschmolzen, welche sehr gute Dämmeigenschaften und eine niedrige Wärmeleitfähigkeit (0,027 Watt pro Meter) haben.
 
Zudem ist der Dämmstoff optimal für erhöhte Brandschutzanforderungen geeignet. Glas sowie Steinwolle gehören der Brandschutzklasse A1 an und gelten somit als nicht brennbar.
 
Das Material ist genau wie EPS resistent gegenüber Insekten und Pilzen.

Bei Mineralwolle benötigt man je nach Bauart folgende Dämmstarken:

  • Neubau. Ca. 20 cm
  • Passivhaus. Ca. 30 cm
  • Altbau (Gebäudeenergiegesetz 2020) 12 - 16 cm
Das Gebäudeenergiegesetz gibt die Mindestanforderung für Wohngebäude vor. Diese liegt bei einem Wärmedurchgangskoeffizientt von maximal U=0,24W/(m²K).

Was kostet es eine Holzfassade mit Mineralwolle zu dämmen?

Vergleicht man Glas und Steinwolle, liegen die Materialkosten bei dem gleichen Wärmestandart zwischen 7 - 20 € pro Quadratmeter bei Steinwolle und 5 - 15 € pro Quadratmeter bei Glaswolle.

Ökologische Dämmstoffe 

Die oben genannten Varianten bieten optimale Dämmeigenschaften, eine einfache Verarbeitung sowie einen niedrigen Preis. Doch eine nachhaltige Entsorgung ist bisher noch nicht vorhanden.
 
Zu den ökologischen Dämmstoffen gehören unter anderem Zellulose, Hanf, Holzfaser sowie Kork. Die Dämmeigenschaften sind nicht so gut wie bei den oben genannten Varianten.
 
Zudem ist der Preis einer solchen Dämmung deutlich höher. Dies hängt zum einen an den Materialkosten an sich zusammen, als auch mit den verbundenen Kosten für eine erweiterte Unterkonstruktion aufgrund der erhöhten Schichtstärke.

Die richtige Unterkonstruktion für eine gedämmte Holzfassade 

Die der Mehraufwand der Unterkonstruktion im Vergleich zu einer ungedämmten Fassade ist wirklich gering. Im Prinzip ist ausschließlich das Anlegen einer Konterlattung notwendig.
 
Im folgenden Artikel erfährst du mehr über den fachgerechten Aufbau sowie die Belüftung einer Holzfassade.
 
Bei einer gedämmten Fassade richtet sich die Ausrichtung der ersten Reihe nach der gewünschten Verlegerichtung der Fassadenprofile.
 
Bei einer einlagigen Dämmung und einer horizontalen Verlegerichtung der Profile muss auch die erste Reihe der Unterkonstruktion horizontal montiert werden.
In diese Reihe werden die Dämmplatten montiert.
 
Die Stärke der Unterkonstruktion richtet sich in diesem Fall nach der Schichtstärke der Dämmung.
Holzfassade Unterkonstruktion für Dämmung 
Anschließend folgt die vertikale Konterlattung welche eine Stärke von mindestens 2 cm haben sollte, um einen funktionierenden Luftaustausch zu garantieren.
Holzfassade Aufbau mit Dämmung
Bei einer mehrlagigen Dämmung muss auch eine zusätzliche Unterkonstruktion angebracht werden. Je nach Aufbau und Stabilität der Fassade können bis zu 4 Schichten Unterkonstruktion aufgebaut werden. In der Regel bleibt es jedoch bei Unterkonstruktion mit Dämmung plus der Unterkonstruktion für den Luftaustausch.
 
Im folgenden Bild sieht man einen Aufbau mit zwei Dämmschichten und einer Schicht für den Luftaustausch. Die Profilhölzer werden in diesem Aufbau horizontal montiert.
Holzfassade Aufbau mit zweischichtiger Dämmung
Für eine vertikale Montage muss eine zusätzliche Konterlattung montiert werden.
Die Abschlüsse oben und unten werden jeweils mit einem Lüftungsprofil verschlossen.

Position der Unterspannbahn 

Im Gegensatz zum normalen Aufbau wird die Unterspannbahn nicht direkt am Mauerwerk, sondern erst an der äußersten Dämmschicht befestigt.
Holzfassade Aufbaue mit Dämmung Seitenansicht

Montage der Dämmstoffplatten

Die Dämmstoffplatten werden nach der Montage auf die Unterkonstruktion zugeschnitten und mit Klebemörtel/Spachtel angebracht. In der Regel wird die Dämmung oben und unten mit einem Sockelprofil abgeschlossen.

Sollte man eine Holzfassade dämmen? 

Eine Dämmung der Holzfassade macht definitiv Sinn. Die Kosten für die Dämmung belaufen sich hauptsächlich auf das Dämmmaterial sowie die zusätzliche Unterkonstruktion. Dies bringt einen Aufpreis von ca. 25 % mit sich.
 
Mit einem fachgerechten Aufbau und dem richtigen Holzschutz sowie der entsprechenden Holzart kann eine Lebensdauer von über 40 Jahren erreicht werden.
 
In dieser Zeit macht sich die zusätzliche Dämmung durchaus in den Heizkosten bemerkt. Zudem werden auch die Temperaturen im Sommer ein paar Grad kühler sein.
 
Holzfassade
 
Wir hoffen dir konnte der Artikel helfen. Schreib uns gerne deine Meinung oder deine Fragen in die Kommentare.
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